23. Juni – „Tag des guten Lebens für alle“ – auch in Erlangen
Aktion am Hugenottenplatz von 11-15 Uhr
Am „Tag des guten Lebens für alle!” am 23. Juni 2018 finden in vielen Städten öffentliche Aktionen und Veranstaltungen statt, die praktische Alternativen zur Wachstumsgesellschaft in der Öffentlichkeit sichtbar machen und zeigen: Ein gutes Leben für alle ist möglich!
Bei einem Glas fair gehandelten Orangensaft, sozusagen am „Orangentisch“, laden wir – der Dritte Welt Laden Erlangen, die Regionalgruppe von attac und weitere Erlanger Gruppen – die Bürger*innen ein, das Thema „Ein gutes Leben für alle ist möglich!“ zu diskutieren.
„Anders wachsen“
In einer Mini-Ausstellung stellen wir konkrete Beispiele und Aktionsvorschläge vor – von Solidarischer Landwirtschaft über Repair-Cafe zu unserem ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck – und wollen damit die Vielfältigkeit der Bewegung für eine global gerechte und zukunftsfähige Welt sichtbar werden lassen und praktische Ansätze für eine Welt jenseits des Wachstums bekannter machen.
Was verstehen wir unter einem “Guten Leben für alle!”?
Gutes Leben für alle setzt eine Wirtschaftsweise und Gesellschaftsform voraus, die das Wohlergehen aller Menschen und Mitgeschöpfe zum Ziel hat und die ökologischen Lebensgrundlagen schützt. Dafür ist eine grundlegende Veränderung unserer derzeitigen Lebens und Produktionsweise sowie ein umfassender kultureller Wandel notwendig. Zu den Werten dieser Gesellschaft gehören für uns z.B. Achtsamkeit, Entschleunigung, Solidarität und Kooperation, um ein selbstbestimmtes Leben in Würde für alle zu ermöglichen. Als notwendige weitere Schritte sehen wir u.a. einen schonenden Umgang mit Ressourcen, die Orientierung an Suffizienz und eine Verringerung von Produktion und Konsum im globalen Norden. Außerdem benötigen wir einen Ausbau demokratischer Entscheidungsformen, um echte politische Partizipation zu ermöglichen, sowie den Abbau globaler Herrschafts- und Ausbeutungsstrukturen wie etwa Rassismus, Sexismus und Neokolonialismus, damit tatsächlich alle Menschen am guten Leben teilhaben können. Ein solcher Ansatz wird auch als „Degrowth” oder „Postwachstum” bezeichnet.
Im Zusammenhang mit dem „Tag des guten Lebens für alle“ zeigen wir auch zwei Filme:
IN TRANSITION 2.0
Donnerstag, 21. Juni, 20 Uhr, Kino Kulturzentrum E-Werk, Fuchsenwiese 1
Dokumentarfilm, 2012, 67 Minuten
In Transition 2.0 ist ein inspirierendes Eintauchen in die Transition-Bewegung. Es ist eine Sammlung von Geschichten gewöhnlicher Leute, die ungewöhnliches vollbracht haben.
Du wirst von Gemeinschaften hören, die ihr eigenes Geld drucken, die Nahrung anbauen, die ihre Wirtschaft lokalisieren, und die gemeinschaftliche Energieunternehmen gründen. Es ist eine Idee, die sich wie ein Virus verbreitet, ein soziales Experiment, das die Antwort auf ungewisse Zeiten darstellt, mit Lösungen und Optimismus. In einer Welt steigender Ungewissheit, findet sich hier die Geschichte von Hoffnung, Genialität und der Kraft, die davon ausgeht, Gemüse an unerwarteten Plätzen anzupflanzen.
Obwohl im Film Geschichten aus der ganzen Welt erzählt werden, hat niemand einen Fuß in ein Flugzeug gesetzt um diesen Film zu drehen – stattdessen wurden lokale Leute gefunden, die gefilmt haben, wodurch dieser Film einer der internationalen Filme ist, mit dem niedrigsten CO2-Fußabdruck.
In der Reihe Weitsicht ERlangen, Eintritt frei, Spenden erbeten
NICARAGUAS KINDER – SEHNSUCHT NACH KULTUR
Freitag, 22. Juni, 20 Uhr, Palais Stutterheim Innenhof, Marktplatz 1
Dokumentarfilm Aut/Nicaragua 2004, 45 Minuten
Die oberösterreichische Filmemacherin Carola Mair nimmt den Zuschauer mit auf eine spannende und eindrucksvolle Reise nach Nicaragua – in das zweitärmste Land Lateinamerikas und das ärmste Land Mittelamerikas. Der Film setzt sich vor allem mit der Armut der Menschen und insbesondere der Situation der Kinder Nicaraguas auseinander, die von den Eltern anstatt in die Schule, auf die Straße oder auf die Müllhalde zur Arbeit geschickt werden. Ein Weg zum Überleben, aber keiner, um dem Kreislauf der Armut zu entfliehen und eine menschenwürdige Zukunft zu ermöglichen. Der Film versucht vorwiegend, die Welt mit den Augen der Kinder zu betrachten. Er schärft das Bewusstsein für eine neue Kultur der Solidarität und weist die europäische Wohlstandsgesellschaft auf die Armut im Süden der Weltkugel hin. Trotz des herausfordernden Themas ist der Film „Nicaraguas Kinder. Sehnsucht nach Kultur“ keine dramatische Dokumentation, sondern ein hoffnungsvoller Film über eine Kultur der Solidarität. Das Programm des Abends wird durch weitere Kurzfilme rund um Nicaragua ergänzt.
Im Rahmen der Ausstellung „Und was hat das mit mir zu tun? – Erlangen-San Carlos: eine Städtepartnerschaft mit dem globalen Süden“, die vom 7. Juni bis 24. Juli 2018 in der Stadtbibliothek Erlangen gezeigt wird
Eintritt frei, Spenden erbeten
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