Montag, 21. November 19 Uhr
Mit Julie Mildenberger, Dritte Welt Laden Erlangen

Der faire Handel ist ein großer Markt geworden. Über eine Milliarde Euro geben die Deutschen für fair gehandelte Waren aus. Doch was versteht man eigentlich unter „fairem“ Handel, welche Kriterien werden angewendet – und wie werden sie kontrolliert?

„Eure Almosen könnt ihr behalten, wenn ihr den Menschen gerechte Preise zahlt”, hat der brasilianische Befreiungstheologe Dom Hélder Câmara einmal gesagt. Den Erzeugern faire Preise zahlen – das ist eines der Ziele des fairen Handels. Aber: Mit dem fairen Handel allein können wir die Welt nicht retten. Dazu gehören auch andere Aspekte wie nachhaltige Ernährung und kritische Fragen zum Konsum. Denn die Umsatzzahlen dürfen über die oft geringen Anteile am Gesamtmarkt nicht hinwegtäuschen: Beim Kaffee sind es nicht mal drei Prozent – und Kaffee ist eines der wichtigsten Produkte im fairen Handel. Inzwischen gibt es über 30 Siegel für fair gehandelte Produkte. Eine verwirrende Vielfalt für Verbraucher. Und trotz Siegel gibt es immer wieder Kritik, so am Kakao-Programm oder den Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitern. Für viele stellt sich deshalb auch die Frage, ob das „notwendige Übel“ auf dem Weg zu einer gerechteren Gesellschaft sind – oder ob am Ende alles nur großen Unternehmen zur Gewinnmaximierung dient.

Eintritt frei